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Word­Press-The­mes

In diesem Beitrag wenden wir uns einem der wichtigsten, aber auch schwierigsten Themen bei der Einrichtung einer Word­Press-Web­site zu. Es geht um die Auswahl eines Layouts, also einer Gestaltungsvorlage für Deine Internetseiten. Ich fasse noch einmal zusammen, was Du bislang schon erledigt hast:

  1. Du hast Dich für Word­Press als Basissystem für Deinen Auftritt entschieden.
  2. Du hast einen Webhoster zur Auslieferung Deiner Webseiten ausgewählt.
  3. Du hast das Word­Press-Sys­tem auf Deinem angemieteten Webserver installiert und
  4. Du hast die wichtigsten Grundeinstellungen vorgenommen.

Alle notwendigen Einzelschritte kannst Du in meinem Wegweiser noch einmal sicherheitshalber prüfen und abhaken. Nun soll es also darum gehen, Dich für ein sogenanntes „Theme“ zu entscheiden. Mit dieser Entscheidung legst Du fest, welchem grundlegenden Erscheinungsbild Deine Website entspricht.

Also welche Farben und welche Schriftarten zum Einsatz kommen. Wie Deine Internetseiten strukturell aufgebaut sind: Kopfbereich, Inhaltsbereich, Fußbereich, eventuell Spaltenaufteilung. Wie sich die Darstellung auf unterschiedlichen Anzeigegeräten (PC-Bild­schirm, Smartphonescreen) unterscheidet. Welche Navigationselemente angeboten werden: Hauptmenü, So­cial-Me­dia-Me­nü, vielleicht weitere Auswahlmenüs. Die Größe von Bild- und Videoelementen …


Vielleicht erinnerst Du Dich: In meiner Entscheidungsvorlage für oder gegen WordPress als Basissystem (siehe Link oben unter 1.) habe ich davon gesprochen, dass ein wichtiger Vorteil des Systems im riesigen Angebot verschiedener Layoutvarianten besteht. Und nun auf einmal ist die Rede davon, dass die Themeauswahl einen der schwierigsten Punkte beim Einrichten einer Website darstellt? Wie passt das zusammen?

Nun, sowohl Pluspunkt als auch Schwierigkeit bestehen gerade in der immensen Vielfalt der angebotenen Gestaltungsvorlagen. Das ist so ähnlich wie mit den dreißig verschiedenen Shampooflaschen im Drogeriemarkt.
Damit wir uns recht verstehen: Im technischen Sinne schwierig ist die Installation eines Themes keinesfalls. Die Aufgabe ist mit wenigen Klicks erledigt; siehe weiter unten auf dieser Seite. Schwierig ist vielmehr, im Vorfeld zu erkennen, welche Vorteile das eine Theme gegenüber dem anderen bietet. Zu erkennen, was Du brauchst und was unwichtig ist. Ich gebe zu: Man kann schon mal in Verzweiflung geraten, wenn man verschiedene Themes in der Vorschau nebeneinander sieht und keine greifbaren Unterschiede zur persönlichen Entscheidungsfindung ausmachen kann.

Aber wie immer auf diesen Seiten nähern wir uns der Problemlösung in kleinen Schritten. Es gibt drei verschiedene Klassen von Themes, zwischen denen wir die Wahl haben: Die großen Entwicklerplattformen, einfach zu bedienende Standardthemes und individuelle Spezialthemes.

1. Entwicklerplattformen

Es gibt also Vorlagen mit einer gewaltigen Auswahl von Bausteinen innerhalb des jeweiligen Systems. Solche Entwicklerplattformen bieten für annähernd alle Gestaltungswünsche passende Lösungsansätze. Man muss dabei zwischen echten Themes einerseits, mit sehr breit angelegten Gestaltungsvarianten, und Entwicklungssoftware in Form von Word­Press-Plug­ins andererseits unterscheiden, die alle eigenständige Bearbeitungsfunktionen mitbringen. Der Übergang zwischen solchen Baukastensystemen ist fließend: Es gibt Themes, die erst mit zusätzlichen Plugins ihre wahren Stärken zeigen. Und es gibt Systemplattformen, die als Plugins daherkommen, mit denen man verschiedene Themenvorlagen bedienen kann. Man nennt solche Großbaukästen auch Page Builder oder Website Builder; nur für den Fall, dass Du Dich auf die Suche machen willst.

Beachte, dass solche Systemlösungen immer ihre eigenen Bedienelemente mitbringen. Man kann beispielsweise die Beitrags- und Seiteneditoren von Word­Press nicht mehr verwenden. Vielmehr bringen solche Systeme eigenständige Entwicklungsumgebungen mit, die zu bedienen man erst lernen muss.

Sieben weit verbreitete Beispiele für solche Entwicklerplattformen sind in alphabetischer Reihenfolge:

Aus verschiedenen Gründen mag ich diese Entwicklerplattformen nicht sonderlich. Denn zum einen braucht man sehr viel Einarbeitungszeit über das Word­Press-Sys­tems hinaus, bis man den gewaltigen Funktionsumfang solcher Systeme im Griff hat. Und zum anderen bringen diese Softwarelösungen mit ihrem überbordenden Codeumfang auch Nachteile in Hinblick auf die Ladezeiten von Webseiten mit sich. Darüber hinaus sind diese Plattformen alle kostenpflichtig, wenn man den gesamten Funktionsumfang nutzen will.

Nein, das ist alles nichts für mich. Zumal in den vergangenen Jahren Word­Press selbst einen großen Schritt in Richtung Ausbau seiner Entwicklungsumgebung gemacht hat: Der „Gutenberg Editor“ wird mehr und mehr zur Entwicklerplattform, ist in jeder Word­Press-In­stal­la­tion bereits vorhanden und bietet wesentlich bessere Performance als all diese Page Builder.

2. Standardthemes

Wenn wir schon vom „Gutenberg Editor“ sprechen, der aus dem Hause WordPress selbst stammt, dann müssen wir im gleichen Atemzug auch die Standardthemes von Word­Press nennen. Seit vielen Jahren bringt WordPress eigene Themes auf den Markt, die alle kostenfrei sind und nahtlos mit dem Gutenberg Editor zusammenarbeiten. Diese hauseigenen Themes folgen einer einfach zu verstehenden Namensstrategie. Sie sind nach ihrem Erscheinungsjahr benannt:

Twenty Twenty-Three, Twenty Twenty-Two, Twenty Twenty-One, Twenty Twenty, Twenty Nineteen, Twenty Seventeen, Twenty Sixteen, Twenty Fifteen, Twenty Fourteen, Twenty Thirteen, Twenty Twelve, Twenty Eleven, Twenty Ten

Insbesondere Twenty Twenty-Three mit seinen zehn verschiedenen Stilen scheint vielversprechend zu sein. Allerdings habe ich es selbst noch nicht ausprobiert. Hier auf dieser Website setze ich Twenty Twenty ein.

3. Individuelle Spezialthemes

Darüber hinaus gibt es jede Menge Spezialthemes. Diese stechen oft durch besonder auffällige Gestaltung aus der Masse hervor, beispielsweise sehr nüchtern gehaltene, textlastige Themes. Oder sie optimieren besondere Funktionen durch ihre Gestaltungselemente, also zum Beispiel On­li­ne-Shop­sys­te­me. Besonders gut gefallen mir in diesem Zusammenhang einige Themes der Entwicklerschmiede ElmaStudio. (Nein, ElmaStudio bezahlt mir keine Provision für die Erwähnung.)

Bitte beachte besonders im Zusammenhang mit Spezialthemes: Falls der Anbieter eines Tages seine Arbeit an Deinem Theme einstellt, wirst Du irgendwann auf technische Probleme stoßen. Denn sobald ein Theme nicht mehr zum Word­Press-Kern­sys­tem passt, das ständig weiterentwickelt wird, gibt es beim Seitenaufruf Fehlermeldungen¹.
Dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder man macht sich selbst auf die Suche nach der Fehlerquelle in den Tiefen der Themedateien. Das ist sehr aufwändig, selbst für Profis. – Oder man wechselt zu einem anderen Theme, das dann womöglich nicht mehr so gut zu den Inhalten passt; Stichwort Spaltenbreite des Themes vs. Breite Deiner Bilder.

¹) Zuletzt ist dieses Problem im Jahr 2022 aufgetreten, als die Programmiersprache PHP, auf der Word­Press, seine Plugins und seine Themes beruhen, einen großen Entwicklungsschritt auf die Version 8.0 machte. Als die Webhoster auf diese Version 8.0 umstellten, liefen eine ganze Menge von Word­Press-Web­sei­ten auf Fehler, deren Ursprung darin bestand, dass veraltete Themedateien nicht mehr mit den Funktionen von PHP 8 umgehen konnten.


Persönlich würde ich Dir auf jeden Fall zu einem der Word­Press-Stan­dard­the­mes raten. Die mögen nicht den riesigen Gestaltungs- und Funktionsumfang der Entwicklerplattformen bieten. Aber sie sind alle intuitiv zu benutzen und unterstützen die Systemfunktionen von Word­Press auf hervorragende Weise. Außerdem werden diese Themes immer sofort aktualisiert, wenn es Anpassungsbedarf zum Kernsystem gibt. Alle anderen Anbieter klappern da zeitlich immer ein wenig nach.

Wenn Dir die Standardthemes zu langweilig sind, suche Dir aber auch gern ein Spezialtheme aus. Auch unter diesen gibt es viele, die sehr gut mit dem Gutenberg Editor harmonieren. Aber tu Dir selbst einen Gefallen: Lass die Finger von den großen Baukastensystemen, wenn Du nicht genau weißt, was Du willst.


Wie kommen Themes in meine Word­Press-In­stal­la­tion?

Jetzt kommen wir endlich zum einfachen Teil des Kapitels zur Themeinstallation. Im Administrationsmenü gibt es den Auswahlpunkt Design > Themes. Dort siehst Du zunächst alle Themes, die bereits auf Deiner Website installiert sind. Ganz oben auf der Übersichtsseite findest Du den Auswahlknopf Theme hinzufügen.

Nach einem Klick werden Dir einige tausend verschiedene Themes präsentiert. Diese Themeauswahl kannst Du umsortieren und nach Funktionen filtern, so dass Du die verfügbare Auswahl nach Deinen Vorstellungen eingrenzen kannst. Vielleicht findest Du ja dort etwas, was Dir besonders gut gefällt?

Sobald Du ein Theme ausprobieren möchtest, klickst Du auf Installieren und danach auf Aktivieren. Ja, und dann sieh einmal nach, wie Deine Website unter dem neuen Theme aussieht.

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Sobald Du Dich für ein Basistheme entschieden hast, solltest Du alle anderen wieder deinstallieren. – Wieso? Weil sie einerseits unnötig Speicherplatz fressen. Und weil sie andererseits Einfalltore für Hacker darstellen. Selbst dann, wenn sie nicht aktiv sind. Tatsächlich solltest Du auf lange Sicht nicht mehr als drei Themes installiert haben: Erstens ein Basistheme. Zweitens eines der Word­Press-Stan­dard­the­mes, das das System verwenden kann, falls es ein Darstellungsproblem mit Deinem eigentlichen Theme gibt. Und drittens Dein Child-The­me. Was das ist und warum Du es brauchen wirst, erkläre ich in einem separaten Text.


Übrigens: Falls Du auf der Themeseite Deiner Word­Press-In­stal­la­tion nicht fündig werden solltest und Dir womöglich ein Spezialtheme ausgesucht hast, das es dort nicht gibt, dann kannst Du auch externe Themes ganz einfach installieren. Solche externe Themes kommen als ZIP-Ar­chive auf Deinen Rechner, also zum Beispiel per E-Mail vom Anbieter. Oder per Download von einer Internetseite.

Lass dieses Archiv wie es ist, entpacke es also nicht. Wähle im Administrationsmenü Design > Themes > Theme hinzufügen > Theme hochladen aus. Danach wählst Du das ZIP-Archiv auf Deiner Festplatte aus und klickst auf Jetzt installieren.

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Das wars. Aber sei bitte vorsichtig mit The­me-Ar­chiv­da­tei­en aus unbekannter Quelle. Denn Du weißt nicht unbedingt, was Dir da jemand untergejubelt hat und was es in Deiner Word­Press-In­stal­la­tion anrichtet, wenn Du es installierst. Wie immer und überall gilt auch hier: Softwarekauf ist Vertrauenssache!


Schritt für Schritt: Der oben stehende Text ist ein Ratschlag, der an 17.Stelle der logischen Reihenfolge bei der Einrichtung einer Word­Press-In­stal­la­tion steht. Die komplette Reihenfolge zweckmäßiger Aktionen findest Du in meinem Inhaltsverzeichnis. Wenn Du wissen möchtest, welche Schritte direkt vor oder nach diesem Ratschlag sinnvoll sind, findest Du hier Vorgänger- und Nachfolgebeitrag:

Von Ulf Brossmann

Betreiber von und Autor der Beiträge auf WordPress fassbar. Eine Kurzbiografie von Ulf findest Du am unteren Ende der Seite über diese Website. Hier folgen nun alle Artikel, die Ulf bisher verfasst hat, in umgekehrt chronologischer Reihenfolge, also der neuste zuoberst:

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