Wenn Du Dir die Liste aller notwendigen und sinnvollen Schritte beim Einrichten und Befüllen Deiner WordPress-Website ansiehst, wird Dir wahrscheinlich bald klar werden, dass all dies eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, bevor Deine Internetpräsenz zumindest in den Grundzügen so aussehen wird, wie es geplant ist. Im zeitlichen Spagat zwischen Installation und Freigabe von Inhalten für die Weltöffentlichkeit, liegen regelmäßig Wochen oder gar Monate.
Was kannst Du tun, um zu verhindern, dass zufällige Besucher über Zementsäcke und Pflastersteine auf Deiner Website stolpern, solange das alles noch eine unfertige Baustelle ist?
Einen ersten, wichtigen Schritt hast Du vielleicht schon getan, indem Du Suchmaschinen zunächst verboten hast, Deine Webseiten in ihre Ergebnislisten aufzunehmen. Ob diese Deiner Bitte auch alle Folge leisten, ist allerdings nicht garantiert.
Darüber hinaus wird aber auch der eine oder die andere Besucher*in auf Deiner internetten Baustelle umherstolpern. Zum Beispiel dann, wenn Du bereits E-Mailadressen mit @meinewebsite.de verwendest? Oder wenn Du womöglich schon Visitenkarten mit der Internetadresse verteilt hast? Oder rein zufällig, weil sich jemand vertippt hat?
Möchtest Du, dass digitale Passanten Dir dabei zusehen, wie Deine Website Schritt für Schritt entsteht? Oder wäre es Dir lieber, wenn solche Besucher zunächst nur auf einen Bauzaun schauen könnten? Solange bis Du die Eröffnungsfeier ansetzt?
Under Construction
Kein Angst, es ist ganz einfach, Deine Baustelle vor neugierigen Blicken abzuschirmen. Es gibt Unmengen von Plugins, die Dir ermöglichen, Deine Seiten vor nicht angemeldeten Besuchern zu verbergen und gleichzeitig Dir selbst (als Administrator der WordPress-Installation) alles offenzulegen. Viele dieser Plugins gibt es in kostenfreien und Bezahl-Versionen mit wenigen oder vielen Freiheitsgraden, die Dir bei der Gestaltung Deines Baustellenzauns helfen.
Ich empfehle gerne das Plugin CMP – Coming Soon & Maintenance Plugin von Alex und Paul, Niteo Themes aus Prag. Zwar ist die Bedienoberfläche nur in englischer Sprache verfügbar, aber die Einstellungen sind wirklich einfach.
Warum ich gerade dieses Plugin empfehle, kann ich kurz und knapp begründen: Es zeigt nicht die 08/15-Optik vieler anderer Plugins dieser Art, es ist ohne jede Anpassung sofort einsatzbereit, man kann aber an vielen verschiedenen Stellen nachjustieren, je nachdem, wie viel Arbeit man sich machen möchte.
CMP – Coming Soon & Maintenance Plugin
Installiere das Plugin und aktiviere es. Noch ist nichts passiert. Wenn Du danach auf der Pluginseite der Administrator-Oberfläche auf CMP Settings klickst, landest auf der Seite General Settings, also den allgemeinen Einstellungen.
Hier wählst Du Whole Website, also die Abschirmung Deiner gesamten Website, wählst zum Beispiel den Maintenance Mode und klickst auf Enabled. Das war es zunächst schon. Wenn Du dann Deine Webadresse in einem anderen Browser aufrufst, in dem Du nicht als Administrator angemeldet bist, wirst Du zu sehen bekommen, was alle anderen Besucher auch sehen.
Sinnvolle Anpassungen
Dir gefällt nicht, was Du dort siehst? Na gut, da steht zunächst nur Dein Domainname und ein englischer Text. Fangen wir doch gleich mit diesen Bestandteilen an. Auf der Einstellungsseite des Plugins findest ganz oben eine Box mit dem Titel Content: Wenn Du dort klickst, landest Du auf einer Seite auf der Du die drei wichtigsten Anpassungen vornehmen kannst:
- Ersetzen des Domainnamens durch ein, zwei Worte oder ein Logo Deiner Wahl (optional, muss nicht sein)
- Ersetzen des englischen Begrüßungstextes durch Sätze Deiner Wahl
- Ersetzen des Hintergrundbildes durch ein Foto oder eine Grafik Deiner Wahl, die eine Größe von 1.920 × 1.080 Pixel haben sollte (siehe dazu auch meine Hinweise zur Bildoptimierung)
Nur mit diesen drei Einstellungen kannst Du Deiner „Baustelle“ ein Layout verpassen, das niemand mehr mit den Standardeinstellungen des Plugins in Verbindung bringen wird. Ein Beispiel dafür kannst Du Dir auf der Startseite der Internetseite ansehen, die ich für meine Familienmitglieder betreibe: brossmann.org
(Und nein, die brossmann.org ist längst keine Baustelle mehr. Wie man das empfohlene Plugin nämlich noch sehr elegant für ganz andere Zwecke verwenden kann, verrate ich in einem separaten Beitrag.)
Was geht noch alles mit dem Plugin?
- Abtönen und Verschleiern des Hintergrundbildes,
- Einblenden einer Kontaktleiste mit verschiedenen Social Media Symbolen,
- Gestaltung des Textes mit verschiedenen Schriftarten oder ganz frei über eigene CSS-Angaben,
- Freigabe der Website auch für andere Benutzerrollen außer Administratoren,
- Freigabe oder komplette Sperrung der Website für bestimmte IP-Adressen
- … und vieles mehr.
Ach ja, nicht vergessen: Sobald Du mit Deiner Baustelle fertig bist, noch einmal auf der Pluginseite in den Einstellungen von Enabled auf Disabled umschalten. Dann ist Dein Bauzaun sofort weg.
Du könntest das Plugin dann deaktivieren und deinstallieren, wenn Du es nicht mehr brauchst. Alternativ kannst Du es aber auch nur deaktivieren, um bei künftigen Umbauarbeiten nicht wieder von vorne anfangen zu müssen. Beachte in diesem Zusammenhang aber bitte meinen Beitrag zum Thema Standardinstallation aufräumen.
Schritt für Schritt: Der oben stehende Text ist ein Ratschlag, der an 10.Stelle der logischen Reihenfolge bei der Einrichtung einer WordPress-Installation steht. Die komplette Reihenfolge zweckmäßiger Aktionen findest Du in meinem Inhaltsverzeichnis. Wenn Du wissen möchtest, welche Schritte direkt vor oder nach diesem Ratschlag sinnvoll sind, findest Du hier Vorgänger- und Nachfolgebeitrag:
