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Suchmaschinenoptimierung

Suchmaschinen ausschließen

Das klingt doch geradezu widersinnig, oder? – Da stellt jemand sein Angebot oder sein Hobby ins Internet, damit möglichst viele Menschen da draußen am eigenen Wissen teilhaben können. Und dann will er oder sie Suchmaschinen ausschließen und damit verhindern, dass seine Ideen weitergeben werden?

Nun ja, es gibt durchaus verständliche Gründe, warum man seine Inhalte nicht in die Verzeichnisse der Such- und Findemaschinen aufnehmen lassen möchte:

Wer zum Beispiel bebilderte Familiengeschichten ins Internet stellen will, damit die weltweit verstreute Verwandtschaft mitlesen kann, der wird vermutlich verhindern wollen, dass sein Arbeitgeber und die Kolleginnen an der feucht-fröhlichen Familienfeier teilhaben können.
Oder wer am Aufbau seiner Website über Wochen und Monate tüftelt, möchte wahrscheinlich ausschließen, dass Suchmaschinen zunächst noch unvollständige, sinnlose Rumpfseiten und Lo­rem-Ip­sum-Tex­te durchsuchen. Denn solche Ergebnisse würden dazu führen, dass seine Inhalte falsch oder in den Ergebnissen sehr weit hinten einsortiert würden.
Auch könnte es im Rahmen der Internetpräsenz einzelne Seiten geben, die man nicht unbedingt in Suchverzeichnissen wiederfinden möchte. Auch wenn neunzig Prozent der Inhalte durchaus in die Google-Er­geb­nis­se einbezogen werden sollen. Aber eben genau diese Einzelseiten nicht.

Türe zu für Suchmaschinen

Es ist sehr einfach, allen Suchmaschinen über WordPress mitzuteilen, die gesamte Internetpräsenz aus ihren Suchergebnissen auszuklammern. Dazu meldet man sich mit seiner Administratorkennung an und wählt links im Menü Einstellungen > Lesen aus. Neben Sichtbarkeit für Suchmaschinen setzt man in das Kästchen einen Haken und klickt danach auf Änderungen speichern.

Das wars auch schon. Wer noch am Aufbau seiner Seiten arbeitet, sollte dieses Häkchen setzten, bis er mit seiner Entwicklung fertig ist. Mir ist kein Fall bekannt, in dem sich die Suchroboter von Google & Co. über diese Empfehlung hinweggesetzt hätten.

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Wer hingegen geheime Inhalte nur für eine ausgewählte Leserschaft anbietet, dem wird diese Leseeinstellung nicht ausreichen. Denn das Häkchen bedeutet zwar, dass Suchmaschinen außen vor bleiben sollen. Das heißt: Die Familienfeier wird nicht auf Google erscheinen. Aber wer die Internetadresse kennt, kann die Webseiten trotzdem aufrufen. Und wer mag schon ausschließen, dass ein unschuldiger Link in einer privaten Whats­App-Nach­richt nicht doch öffentlich wird? Aus welchen Gründen auch immer.

Wer also nicht nur Suchmaschinen, sondern auch ungebetene Gäste ausschließen möchte, sollte dafür sorgen, dass nur angemeldete Besucher die Inhalte sehen können. Wie das geht, erkläre ich in einem separaten Beitrag.

Einzelseiten für Suchmaschinen ausschließen

Das Häkchen unter Einstellungen > Lesen – so wie oben beschrieben – schließt ausnahmslos alle Seiten aus den Ergebnissen der Suchmaschinen aus. Wer jedoch nur einzelne Webseiten aus den Indizes der Suchmaschinen heraushalten möchte, muss differenziert vorgehen.

Warum nur sollte man eine einzelne Seite vor Suchmaschinen verbergen? Das kann durchaus sinnvoll sein. Beispielsweise sollte annähernd jede Internetpräsenz ein Impressum und eine Datenschutzerklärung bereit halten. Aus rechtlichen Gründen. Es ist allerdings wenig sinnvoll, solche Seiten auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen zu präsentieren. Google-Er­geb­nis­se nach dem Stichwort „Datenschutzerklärung“ sind randvoll mit Links zu Datenschutzseiten hunderttausender Internetseiten. Die will wirklich fast niemand lesen. Wäre es also nicht wünschenswert, die eigene Datenschutzerklärung und das eigene Impressum aus Suchergebnissen herauszuhalten?

Darüber hinaus gibt es eine ganze Menge Webseitenbesitzer, die eine „Über mich“-Sei­te anbieten, damit ihre willkommenen Gäste sehen, mit wem sie es da zu tun haben. Damit aber die Chefin und die Kollegen nicht unbedingt per Namenssuche bei Google über die privaten Leidenschaften stolpern, könnte man solche About-Sei­ten den Suchmaschinen vorenthalten.

Mit SEO-Werkzeug

Auch hier gibt es eine sehr einfache Lösung. Denn wer ein Werkzeug zur Suchmaschinenoptimierung als Plugin einsetzt, kann dort für jede einzelne Seite, für jeden einzelnen Beitrag festlegen, ob diese(r) in Suchmaschinenergebnissen berücksichtigt werden soll oder nicht. Wofür man ein SEO-Werkzeug sonst noch brauchen könnte, erläutere ich in einem separaten Beitrag.

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Ohne SEO-Werkzeug

Wer ein solches SEO-Werk­zeug nicht einsetzt, muss Hand an den HTML-Co­de seiner Website legen. Das hört sich womöglich komplizierter als es ist:

Hinweise an Suchmaschinen stehen in einer Datei mit dem Namen header.php. Diese Datei musst Du vom Webserver herunterladen, anpassen und wieder hochladen.

Mit einem FTP-Programm verbindest Du Dich mit dem Webserver, auf dem Deine Word­Press-Installation gespeichert ist. Dort wechselst Du in das Verzeichnis, in dem das Original-Theme liegt, das Du ausgesucht hast. Also zum Beispiel Twenty Twenty. Dieses Verzeichnis findest Du unter wp-content/themes/twentytwenty. (Oder eben dem Namen Deines Themes.)

In diesem Verzeichnis findest Du die Datei header.php. Jetzt überträgst Du diese Datei auf Deinen PC und öffnest sie mit einem Texteditor. Ziemlich am Anfang dieser Datei, nämlich unterhalb der Zeile <head> fügst Du folgenden HTML-Co­de ein:

<head>
<?php
if ( substr_count( $_SERVER["REQUEST_URI"], "/impressum" ) > 0 ||
	substr_count( $_SERVER["REQUEST_URI"], "/datenschutzerklaerung" ) > 0 )
	echo( "<meta name=\"robots\" content=\"noindex, nofollow\" />\n" );
?>

Damit werden die beiden Seiten „im­pres­sum“ und „da­ten­schutz­er­klae­rung“ vor Suchmaschinen verborgen. Wenn Du zum Beispiel auch noch die Seite „about“ verstecken möchtest, lautet der HTML-Code wie folgt:

<head>
<?php
if ( substr_count( $_SERVER["REQUEST_URI"], "/impressum" ) > 0 ||
	substr_count( $_SERVER["REQUEST_URI"], "/datenschutzerklaerung" ) > 0 ||
	substr_count( $_SERVER["REQUEST_URI"], "/about" ) > 0 )
	echo( "<meta name=\"robots\" content=\"noindex, nofollow\" />\n" );
?>

Sobald Du alle Änderungen in die header.php eingebaut hast, lädst Du die Datei wieder mit dem FTP-Programm auf Deinen Webserver. Allerdings nicht zurück in das Verzeichnis im Original-Theme. Dort würden Deine Änderungen mit dem nächsten Theme-Update wieder überschrieben.
Deshalb lädst Du die geänderte header.php in das Verzeichnis Deines „Child-Themes“. Was das ist und wie man es anlegt, habe ich in einem anderen Beitrag beschrieben.

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Schritt für Schritt: Der oben stehende Text ist ein Ratschlag, der an 9.Stelle der logischen Reihenfolge bei der Einrichtung einer Word­Press-In­stal­la­tion steht. Die komplette Reihenfolge zweckmäßiger Aktionen findest Du in meinem Inhaltsverzeichnis. Wenn Du wissen möchtest, welche Schritte direkt vor oder nach diesem Ratschlag sinnvoll sind, findest Du hier Vorgänger- und Nachfolgebeitrag:

Von Ulf Brossmann

Betreiber von und Autor der Beiträge auf WordPress fassbar. Eine Kurzbiografie von Ulf findest Du am unteren Ende der Seite über diese Website. Hier folgen nun alle Artikel, die Ulf bisher verfasst hat, in umgekehrt chronologischer Reihenfolge, also der neuste zuoberst:

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